Corona-Befall im Mittelstand
Stefan Fritz • 20. Mai 2020
Virus-Befall im Mittelstand – Corona-Notfallberatung – zu 100% gefördert!
Schlagworte, wie autonom, flexibel, agil und individuell begegnen uns seit Jahren, doch deren Bedeutung wurde uns gerade in den letzten Wochen so richtig bewusst.
Die Digitalisierung und damit der Vormarsch immer schneller werdender Technologien, dank künstlicher Intelligenz erfordert ein Umdenken auf allen Gesellschaftsebenen. Die Datenmenge und die Geschwindigkeiten, mit der sie verarbeitet werden nehmen stetig zu.
Dabei geht es längst nicht mehr darum, ob wir uns den Veränderungen stellen, sondern vielmehr darum, wie schnell wir uns anpassen können - „Survival of the quickest“
Mit Corona hat dies einen „Beschleuniger“ bekommen. Unternehmer sind plötzlich gezwungen Mitarbeiter von zu Hause arbeiten zu lassen, ob sie es gut finden oder nicht. Wohl dem, der seine technische Infrastruktur so gut aufgebaut hat, dass dies ohne große Umstände funktioniert. Nicht zu vergessen die Mitarbeiter, die von heute auf morgen ihren Küchentisch zum Schreibtisch zweckentfremden müssen. Bei beiden wird die richtige Einstellung wesentlich zum guten Gelingen beitragen.
Vorrangig möchte ich die Einstellung des Unternehmers betrachten. Gerade im Bereich der kleinen und mittleren Betriebe ist die Skepsis gegenüber Homeoffice-Arbeitsplätzen noch immer sehr groß und die Unternehmensstrukturen sind veraltet. Die bisherigen Strukturen sind den neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen und müssen erneuert werden durch innovative und soziale Ansätze.
Was meine ich damit?
Die wachsenden Herausforderungen sollen in immer kürzerer Zeit bewältigt werden. Die Zusammensetzung von Teams richtet sich immer mehr nach den Stärken einzelner Teammitglieder, was bedeutet, dass die Teams kürzer zusammenbleiben als bisher.
Die Kernfrage lautet künftig: Welche Stärken hast Du, die wir teilen können?
Dabei spielt es keine Rolle mehr, ob der Kollege im Nachbarbüro, im gleichen Gebäude oder in einem anderen Land sitzt. Seine Stärken einzubringen ist, Dank der modernen Technik, unabhängig von Zeit und Ort.
In Bezug auf Stärken ist es jedoch wichtig sie auch zu kennen. Genau da liegt aus meiner Sicht ein Problem. Viele Menschen sind sich ihrer Stärken nicht bewusst. Die Erziehung, die Schule, die Werbung sorgen stets dafür, dass wir uns über unsere Schwächen definieren.
Sie sorgen dafür, dass wir uns Normen anpassen und uns innerhalb eines Kanals bewegen, sodass wir hinter unseren Potenzialen bleiben.
Es ist an der Zeit den Menschen ein stärkenorientiertes Bewusstsein zu vermitteln und ihre Einstellungen zu überarbeiten. Gerade die erfahrenen Mitarbeiter, die seit Jahren ihren Job nach denselben Mustern ausüben, müssen die sozialinnovativen Strukturen lernen und erfahren, bevor sie an der Gewohnheit scheitern, sei es in Form von Jobverlust oder Sinnkrise.
Unternehmer müssen die Stärken ihrer Mitarbeiter kennen, sie fördern und dann entsprechend einsetzen. Allzu oft spielt das Talent der Mitarbeiter nur eine Nebenrolle. Führungspositionen werden nach Zugehörigkeit, Gleit- und Nasenfaktor vergeben. Die Unterscheidung zwischen Vorgesetzter und Führungskraft wird weitestgehend ignoriert.
Fehler gelten als fatal und werden bestmöglich verschwiegen. Selbst, wenn sie offensichtlich werden hält man gerne am eingeschlagenen Weg fest und sucht Schuldige.
Corona hat Vieles verändert. Kleine und mittelständische Betriebe wurden förmlich „überrumpelt“ und sind aktuell in argen Schwierigkeiten. Prozesse, die bis vor wenigen Wochen noch gut funktioniert haben, tun es nun nicht mehr und bedürfen einer Anpassung.
Mitarbeiter, die immer im direkten Zugriff waren, sitzen nun zu Hause und halten von dort den Betrieb aufrecht. Finanzströme sind unterbrochen und die Existenz ist damit gefährdet. Wie mit dem finanziellen und vor allem mit dem emotionalen Druck umgehen?
Oftmals hilft hier der Blick von außen. Erfahrene Berater, die den Blickwinkel erweitern, Impulse geben und Veränderungen für eine bestimmte Zeit begleiten.
Das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle) hat hier sehr schnell reagiert und stellt eine Förderung für Beratung in Höhe von 4.000 Euro zur Verfügung.
Damit kann den Klein- und mittleren Betrieben schnell und unbürokratisch geholfen werden.

Corona Notfallberatung fällt der Not zum Opfer Wie das BAFA heute mitteilt wird die Soforthilfe für KMU, die durch Corona massiv betroffen sind, eingestellt. Grund dafür ist die große Nachfrage. Die vorgesehenen Mittel sind bereits ausgeschöpft und Weitere werden nicht bereitgestellt. Das zeigt, wie akut die von mir, in meinem letztwöchigen Artikel, beschrieben Umstände sind. Sehr schade, dass sich diese Soforthilfe als Strohfeuer entpuppt und der Mittelstand in Sachen Beratungsförderung in die berühmte Röhre schaut. Das BAFA schreibt dazu: Das Förderprogramm mit dem Namen „Förderung unternehmerischen “Know-hows“ fasst die bisherigen Programme „Förderung unternehmerischen Know-hows“ durch Unternehmensberatung“, „Gründercoaching Deutschland“, „Turn-Around-Beratung“ und „Runder Tisch“ zusammen. Zuständig für die Umsetzung des Programms ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Die Maßnahme wird aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union kofinanziert. Das Förderprogramm richtet sich an Unternehmen, die bereits gegründet sind. Beratungen vor einer Gründung können nicht mit diesem Programm bezuschusst werden. Die Bundesländer bieten jedoch Zuschüsse zu den Beratungskosten und/oder eine kostenfreie Gründungsberatung für die Vorgründungsphase an. Weitere Informationen und Strategien besprechen wir gerne mit Ihnen persönlich. Hierzu können Sie einen Gesprächstermin direkt über unsere Homepage mit uns vereinbaren.